Titelbild von St. Kolumban Wendlingen-Unterboihingen

St. Kolumban Wendlingen-Unterboihingen

Katholischer Deutscher Frauenbund

Katholischer Deutscher Frauenbund

26.02.2023, 06:18 Uhr

Katholischer Deutscher Frauenbund

Frauenfasnet beim Frauenbund

Einen bombastischen Einstieg gewährte der erste Auftritt des Chörles, eines Boxkampfs würdig, mit Richard Strauss sinfonischer Dichtung Zarathustra eine Waschaktion mit Waschkrug, Schüssel und Kleinstwaschlappen. Denn das Motto der diesjährigen Fasnet hieß: Unsere Energie. Es zog sich den ganzen Abend durch alle Beiträge auf der Bühne.

Sechs Frauen zeigten wie man sich mit minimalster Wassermenge reinigt und sogar ein Kleinstauto sauber wurde. Alle Waschungen an sämtlichen Körperstellen wurden eindrucksvoll zelebriert. Im übervollen Saal mit mindestens 150 Frauen wurde die Stimmung anhand einer Art Wärmepumpe, die nur bei Unterkühlung des Raumes ansprang, gemessen. Eine Signallampe musste kein einziges Mal aufleuchten da von Anfang an aufgeheizte Faschingslaune herrschte. Alle Frauen zeigten dann frisch gewaschen, mit Schrubber und Besen bewaffnet, musikalisch mit „jetzt isch dr Teifel los“, was sie alles drauf hatten. Sogar Pinguine besuchten die Schlümpfe in Schlumpfhausen, da es hier genauso kalt ist wie in ihrer Heimat im hohen Norden. Sie zeigten ein gemeinsames Tänzchen nach der Melodie von „Vader Abraham“, um sich etwas aufzuwärmen. In den Pausen zwischendurch durfte eine Polonaise, Schunkelrunde und freies Tanzen nicht fehlen. Premiere hatten zwei Discjockeys mit professioneller Musikanlage und Lichtorgel, die fast alle Närrinnen von den Stühlen rissen um sich tänzerisch auszutoben. Außerdem wurde die Bar, die sich auch etabliert hatte, gut angenommen. Politisch ging es bei der „Büttelrede“ zu. Ausgestattet mit traditioneller Uniform und Glocke von Judith Bauer, der Leiterin des Chörles, dargestellt. Es wurden städtische Themen wie Holzparkhaus, Neubaustrecke der Bahn, Landschaftsschutz, Willkommenskultur, sowie Generalwegfahrplan angesprochen, unter der Prämisse, dass diese Themen in der zukünftigen Tourismusbroschüre behandelt werden und Aufklärung geben. Nur was Genaues weiß man nicht, was das Publikum immer wieder bestätigte. Einer der Höhepunkte war die Toilettenfrau des Kanzleramts, die ausgestattet mit Klobürste, Putzeimer und Lappen vor der mit Bundesadler verzierten Toilettentür saß, sämtliche wichtigen Bundesminister gehen und kommen sah, ihren Obolus für ihre Reinigungsdienste verlangte und gute Sprüche für sie auf Lager hatte. Nach dem obligatorischen Abschiedslied „den Kandel na kehra“ lud die Discomusik die Unentwegten noch zu rasanten Tanzeinlagen ein.

Alle anwesenden Gäste wurden noch zur Kirbe im Herbst eingeladen, da das Chörle dann sein sechzigjähriges Jubiläum feiert.

(S. Zielasko)

Foto: S. Zielasko

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