Wort der Woche

„Die mit Tränen säen, werden mit Freuden ernten.“

Psalm 126, 5

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Liebe Gemeindeglieder in Wendlingen am Neckar,

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Das Leben ist kein Spaziergang. Manche bedauern das.

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Ich finde es gut.

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Denn gerade Zeiten, in denen wir uns anstrengen müssen, um weiterzukommen, gerade Wege, die wir uns erst suchen müssen, Phasen, in denen wir durch Schweres hindurchgehen, sind in der Regel besonders wertvoll. Weil wir da dem Leben, uns selbst und anderen Menschen besonders intensiv begegnen. So wie das Samenkorn, das durch das Dunkel zum Licht kommt und dann erst Blüten und Früchte hervorbringt.

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Manchmal höre ich den eher resignierten Spruch: „Gell, Herr Pfarrer: Unter jedem Dach ein Ach.“

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Ja, das ist so. Das vollkommen perfekte Leben gibt es nicht. Da können wir noch so laut das „Alles gut…“ vor uns hertragen. Und wer meint, das Ach unter seinem Dach permanent verstecken zu müssen, vergibt sich die Chance, sich ihm ehrlich zu stellen. Und auch, es mit anderen zu teilen und gemeinsam zu tragen und so Wärme und Nähe und Liebe zu spüren. Manchmal sogar ganz überraschend.

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„Die mit Tränen säen, werden mit Freuden ernten.“

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Ich glaube dieser biblischen Weisheit. Und gerade weil jetzt nicht alles gut ist, im persönlichen Leben und auf der großen Weltbühne, halte ich an der Hoffnung fest, dass es am Ende gut sein wird. Oder mit Oscar Wilde: „Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut ist, dann ist es noch nicht das Ende.“

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Feiern wir auch deshalb Erntedank, auf den Feldern, in den Gärten, in unserem Leben. Damit wir bewusst wahrnehmen, was gut ist, gut geworden ist. Und die Hoffnung am Leben erhalten, dass noch etwas kommt.

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Jetzt schon und dann erst recht.

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Ihr Pfarrer Peter Brändle

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