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Evangelische Kirchengemeinde Wendlingen am Neckar

Wort der Woche

Wort der Woche

16.02.2025, 07:43 Uhr

Wort der Woche

Das 'ohne mich' aber ist die Zerstörung aller demokratischen Gesinnung, die im Wesenhaften auf dem 'mit mir', 'mit dir' ruht.

  • Theodor Heuss

Liebe Gemeindeglieder in Wendlingen am Neckar,

immer wieder höre ich in diesen Tagen Aussagen wie: „Wählen bringt doch eh nichts …“, „die machen doch eh, was sie wollen …“, „sind doch eh alle gleich …“

Widerspruch, heftiger Widerspruch!

Die Tatsache, dass wir in unserem Land unsere Stimme nicht nur abgeben, sondern auch erheben dürfen, dass es eine Gewaltenteilung gibt und wir in einem Rechtsstaat leben, ist ein verdammt hohes Gut, um das uns viele Menschen auf dieser Erde, die unter grausamen Diktatoren leiden und leben müssen, beneiden.

Das sollten wir aus Frustration darüber, dass nicht alles rund läuft, auf gar keinen Fall in Frage stellen oder verspielen. Und die Aussage, dass „doch eh alle gleich sind“, die ist schlicht falsch.

Wer sich mit den Programmen der zur Wahl stehenden Parteien beschäftigt, erkennt sehr wohl Unterschiede. Unterschiede in der Wirtschafts­ und Steuerpolitik, in Fragen des Umgangs mit Migranten, in der Verteidigungs­-, Sicherheits-­ und Umweltpolitik.

Es liegt mir ferne hier irgendwelche konkreten parteipolitischen Empfehlungen zu geben.

Ich empfehle aber tatsächlich, sich auseinanderzusetzen und sich einzubringen in die öffentliche Diskussion. Denn eine demokratische Gesellschaft funktioniert nicht ohne jeden Einzelnen, nicht ohne Sie, sondern nur mit Ihnen, mit uns. Mein ehemaliger Chef, Prof. Dr. h.c. Reinhold Würth, der am 20. April stolze 90 Jahre alt wird, hat dazu in einer groß angelegten Anzeige geschrieben:

„Jede Stimme gegen rechts, für demokratische Parteien ist Gold wert. Es spricht also absolut nichts dagegen, zur Bundestagswahl zu gehen und so aktiv unser Grundgesetz zu schützen, das freiheitlich­demokratische Zusammenleben zu stärken, am Rand auch den Euro und die Europäische Union mit dem großen Fernziel der Vereinigten Staaten von Europa.“ Chapeau Reinhold Würth.

Denn auch und gerade wer sein Schäfchen im Trockenen hat, trägt Verantwortung. Sogar umso mehr.

Das meint Ihr Pfarrer Peter Brändle

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