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Evangelische Kirchengemeinde Wendlingen am Neckar

Wort der Woche

Wort der Woche

02.08.2024, 22:14 Uhr

Wort der Woche

Ich brauchte vier Jahre, um wie Raffael zu malen, aber ein ganzes Leben, um wie ein Kind zu malen.

  • Pablo Picasso

Liebe Gemeindeglieder in Wendlingen am Neckar,

wie malt ein Kind?

Einfach drauf los, ohne Angst vor dem weißen Blatt, zunächst auch ohne die Sorge, etwas falsch zu machen. Mit dem Vertrauen, etwas zu können und dem Wissen zu genügen. Und auch nicht mit dem Zwang, sich mit anderen zu vergleichen.

Ja, ich glaube, so malt ein Kind.

Jesus sagt: „So ihr nicht werdet wie die Kinder, werdet ihr nicht in das Himmelreich hineinkommen.“ Matthäus 18,3

Was heißt das?

Ich glaube, es heißt vor allen Dingen vertrauen. Mit Vertrauen in andere Menschen, in das Leben, in Gott, sein Dasein zu gestalten.

Kommen lassen. Da sein.

Am kommenden Sonntag in Wendlingen am Neckar und an den zwei darauffolgenden Sonntagen in Oberboihingen und Bodelshofen (11.8.) und in Unterensingen (18.8.) predige ich im Rahmen der Sommerpredigtreihe über eines meiner Herzenslieder. „Für immer jung“, ursprünglich von Bob Dylan geschrieben und dann von dem Kölner „Südstadt Dylan“ Wolfgang Niedecken neu interpretiert.

Keine Sorge: ich befinde mich wegen meines fortschreitenden Alters nicht in einer Lebenskrise und trage mich auch nicht mit dem Gedanken, meine grauen Haare wieder dunkel zu färben.

Aber ich frage in diesem Gottesdienst, was es denn heißt, jung zu sein und ob Jugend wirklich eine Frage des Alters ist. Und auch, ob nicht gerade das Einwilligen in die eigene Endlichkeit ein Weg ist, um erwartungsvoll zu leben.

Wie malt ein Kind, wie lebe ich?

Ohne Angst vor dem weißen Blatt?

Mit dem barmherzig wohlwollenden Blick auf das, was schon gemalt oder geschrieben ist?

Ohne die Sorge etwas falsch zu machen? Mit dem Wissen etwas zu können und dem Glauben zu genügen?

Ohne den Zwang, mich ständig mit anderen zu vergleichen?

Hohe Ziele, die ich beileibe nicht immer erreiche. Manchmal sehe ich ganz schön alt aus, wenn ich mich an Ihnen messe. Aber ich weiß, dass der liebe Gott dennoch liebevoll auf mein Lebens(kunst) werk blickt.

Auch mit diesem kindlichen Vertrauen will ich mein Leben leben und so ein Kind Gottes bleiben und werden.

Ihr Pfarrer Peter Brändle

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