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Evangelische Kirchengemeinde Wendlingen am Neckar

Wort der Woche

Wort der Woche

02.06.2024, 07:34 Uhr

Wort der Woche

Es ist an der Zeit, dass Eltern jungen Menschen schon früh beibringen, dass in der Vielfalt Schönheit und Stärke liegt.

Maya Angelou

Liebe Gemeindeglieder in Wendlingen am Neckar,

die Parolen, die junge wohlhabende Menschen in einer Party-Location auf Sylt von sich gaben, sind Ausdruck von Ignoranz und Dummheit.

Die, die mit „Deutschland den Deutschen“ und „Ausländer raus“ Rufen im Übermut Größe demonstrieren wollten, zeigten damit ihren kleinen Geist.

Es hilft aber nicht, auf sie zu schimpfen. Vielmehr gilt es, nicht müde zu werden, von der Kraft und Schönheit der Vielfalt zu erzählen und für diese einzutreten. Ich bin sehr froh, dass mich mein aus der Türkei stammender Freund Alpay Alpaslan schon vor bald 40 Jahren mitgenommen hat in seine Heimat. In Ankara und in Istanbul, in Izmir und in Konya, in Antalya und in Inegöl habe ich wunderbare Menschen kennengelernt. Menschen, die mir ihre Kultur gezeigt haben und vor allem ihr Herz, die mich zum Essen eingeladen und mir ihre Türen geöffnet haben. Von der damals 4 Wochen andauernden Reise bin ich als ein anderer zurückgekommen. Reich beschenkt und mit vielen bunten Bildern im Kopf, die ich seither auch im Herzen trage.

Natürlich weiß ich, dass Vielfalt und Diversität auch anstrengend sein kann. Es ist nicht immer einfach, mit Menschen zusammenzuleben, die andere Werte und Vorstellungen vom Leben haben. Das erfordert Geduld und immer wieder ein weites Herz. Und natürlich müssen Menschen, die in unserem Land leben wollen, die mit unserem Grundgesetz verbundenen Werte respektieren. Wichtig ist dabei aber, Verhaltensweisen und vor allen Dingen Menschen, die ich nicht kenne, nicht immer gleich abzuwerten. Vielmehr wünsche ich mir Neugier und Freude daran, Fremdes zu verstehen.

Lassen Sie uns gerade als Christen dafür eintreten, dass das Andere zunächst als Bereicherung und nicht als Bedrohung angesehen wird. Weil wir alle Menschen sind. Vielfältig, aber Menschen.

Und lassen Sie uns gegenseitig davon erzählen, wie wertvoll Begegnungen sein können, in denen andere Menschen uns Fremdes nahegebracht haben.

Das meint Ihr Pfarrer Peter Brändle

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