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Evangelische Kirchengemeinde Wendlingen am Neckar

Wort der Woche

Wort der Woche

14.01.2024, 07:57 Uhr

Wort der Woche

Das neue Jahr hat so lange eine weiße Weste, bis man sie anzieht.

Hans Fallada

Liebe Gemeindeglieder in Wendlingen am Neckar,

wie sieht es mit Ihrer weißen Weste aus? Hat Sie im Jahr 2024 schon die ersten Flecken bekommen?

Vielleicht ja bereits in der Silvesternacht, weil nicht alles so perfekt lief wie geplant. Vielleicht auch, weil der ein oder andere Vorsatz sich schon jetzt als unrealistisch erwiesen hat.

Und doch: Ich hoffe Sie haben die weiße Weste des neuen Jahres angezogen. Ich meine damit, Sie haben angefangen dieses neue Jahr für sich zu gestalten. Ich zum Beispiel war mit einem guten Freund ein paar Tage Skifahren.

Bei blauem Himmel und herrlichem Schnee.

Ja, stimmt: ökologisch gesehen vielleicht nicht ganz sauber. Keine weiße Weste. Aber es war so schön.

Und es hat uns beiden so gut getan. Wir hatten so viel Spaß. Auch wenn oder gerade weil die Knochen am Abend ziemlich zu spüren waren.

Wenn ich an mein neues Jahr denke, bin ich gespannt, was es mir bringen wird. Welche Menschen neu in mein Leben treten werden und ihre Spuren hinterlassen. Solche und solche.

Welche Aufgaben auf mich warten. Und auch welche Spritzer und Flecken auf meiner Weste zu sehen sein werden. Dass sie ganz weiß sein wird im Dezember 2024, das hoffe ich nicht, denn dann wäre es ein langweiliges Jahr gewesen. Über diesem Jahr steht als Jahreslosung ein Gedanke von Paulus. Er hat den vor bald 2000 Jahren aufgeschrieben und den Menschen in der damaligen Metropole Korinth geschickt:

„Alles, was ihr tut geschehe in Liebe.“ (1.Korinther 16,14).

Ob das die Korinther damals geschafft haben?

Ob ich das schaffe?

Ich weiß es nicht.

Versuchen aber werde ich es.

Und vor allen Dingen möchte ich das Leben, mein Leben lieben.

So oft wie möglich. An so vielen Tagen wie möglich.

Und wenn ich das tue, gelingt es mir auch besser, den Menschen, die meinen Weg kreuzen oder begleiten, mit Verständnis, Offenheit und Klarheit zu begegnen.

So, dass sie sich auf mich verlassen können und das Gefühl haben, von mir gesehen zu werden.

Und so, dass ich den ein oder anderen liebevollen Fleck auf ihrer Weste hinterlasse. Einen Fleck, über den sie sich freuen.

Ihr Pfarrer Peter Brändle

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