

Evangelische Kirchengemeinde Wendlingen am Neckar

Wort der Woche | Joachim Neander
Wort der Woche
„Ich will mich lieber zu Tode hoffen, als durch Unglauben verloren gehen.“
Joachim Neander
Liebe Gemeindeglieder in Wendlingen am Neckar,
als Joachim Neander dieses Motto für sein Leben formulierte, war er noch keine dreißig Jahre alt. Wie wir heute, lebte auch er in schwierigen Zeiten. In Deutschland wütete die Pest und das Land litt noch immer an den Folgen des Dreißigjährigen Krieges. Doch Joachim Neander, von Beruf Lehrer und zuweilen auch als Hilfsprediger tätig, weigerte sich, die Hoffnung aufzugeben.
Mir gefällt das.
Weil ich es als Aufgabe ansehe, Hoffnung zu leben und auszustrahlen.
Damit Hoffnung allerdings kein leeres Wort bleibt, gilt es, sie mit Leben zu füllen.
Indem wir nicht nur träumen von Klimagerechtigkeit, sondern etwas für sie tun, weil wir daran glauben und darauf hoffen, dass es noch nicht zu spät ist. Indem wir unseren Mitmenschen trotz allem fröhlich und aufmunternd begegnen und nicht missmutig.
Indem wir eben nicht den Glauben daran verlieren, dass dem lieben Gott diese Erde am Herzen liegt.
Und - auch das sei hier gesagt - ganz besonders das Volk Israel, das in der vergangenen Woche auf so heimtückische Weise angegriffen wurde.
Jüdinnen und Juden auf der ganzen Welt dürfen nie mehr das Gefühl haben, alleine gelassen zu werden, wenn Aggressoren versuchen, sie auszulöschen.
Die Kirchen in Deutschland haben in dieser Sache schon einmal kläglich versagt. Das darf nicht wieder passieren, insbesondere nicht in diesen Zeiten, wo rechtsextremes Gedankengut in unserem Land wieder erschreckend viel Zuspruch erfährt.
Joachim Neander übrigens starb schon im Alter von 30 Jahren.
Hoffnungsvoll. Trotz allem.
Eine bekannte Liedstrophe, die erst nach seinem Tod veröffentlicht wurde, zeugt davon:
"Lobe den Herren, der künstlich und fein dich bereitet, der dir Gesundheit verliehen, dich freundlich geleitet.
In wie viel Not hat nicht der gnädige Gott über dir Flügel gebreitet!" (EG 317,3).
Ihr Pfarrer Peter Brändle
PS: Mit und für die Menschen im Nahen Osten und diese ganze gebeutelte Region beten wir:
Zum Ende des Laubhüttenfestes droht in Israel ein neuer Krieg, Ängste werden wieder wach. Gott öffne unsere Augen für das, was wir tun können.
Du treuer Gott,
deine Gebote lehren, in Freiheit und gegenseitiger Achtung miteinander zu leben.
Sie sind ein Schatz, für den wir dir zusammen mit der jüdischen Gemeinschaft in aller Welt danken.
Mit ihr teilen wir nun die Empörung und den Schmerz, dass das Fest der Torafreude, das sie gefeiert hat, von Terror und Blutvergießen überschattet ist.
So viele Menschen in Israel sind ermordet und verletzt, so viele Ängste werden wieder wach, so viele Tränen fließen in die Lobgesänge, die dich preisen, so viel Verzweiflung mischt sich in das Fest, das der Freude an deinem Wort dienen soll. Wir wissen, dass die Menschen in Gaza den Preis bezahlen werden für die Verbrechen der Hamas.
Auch dort werden viele Menschen sterben und verwundet werden.
Der Kreislauf des Hassens wird neu befeuert, und reißt viele mit auch in unseren Städten.
Gott, wie soll Frieden werden in dieser Region?
Wie soll die Gewalt überall auf der Erde ein Ende nehmen?
Mach uns zu Verbündeten deiner Weisung, die der Hoffnungslosigkeit und dem Zynismus entgegen wirkt.
Öffne unsere Augen für das, was wir tun können um den Hass zu überwinden, der auch hier bei uns zu Bösem anstiftet. Halte deine Hand über alle, die in Angst vor tödlichen Angriffen leben, und bekräftige deine Verheißung, dass Frieden möglich ist in unserer zerrissenen Welt.
Sylvia Bukowsk
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